IED 2.0: Das ändert sich für deutsche Industrieanlagen

30.09.2025
5 min read

IED 2.0: Das ändert sich für deutsche Industrieanlagen

Im April 2024 hat die EU die Industrieemissionsrichtlinie (IED 2.0) überarbeitet. Sie ist das zentrale Instrument, um Menschen und Umwelt besser vor Belastungen aus Industrieanlagen und der Tierhaltung zu schützen. Spätestens ab Juli 2026 müssen die neuen Regeln in allen Mitgliedstaaten gelten. Betroffen sind europaweit rund 55.000 Anlagen, davon etwa 13.000 in Deutschland. Klar ist: Der Kurs der EU beim Umwelt- und Klimaschutz wird deutlich verschärft.

Worum geht es?

Die Richtlinie zielt darauf ab, Emissionen aus Industrieanlagen zu verringern und gleichzeitig den Einsatz von Rohstoffen, Wasser und Energie effizienter zu gestalten.

Bisher konzentrierte sich das Immissionsschutzrecht hauptsächlich auf klassische Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden. Mit der Überarbeitung rücken Themen wie Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft stärker in den Vordergrund. Die Industrie soll nicht nur Schadstoffe vermeiden, sondern auch Wasser, Energie und Rohstoffe effizienter nutzen. Außerdem wird der Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen vereinfacht, da Genehmigungsbescheide künftig online zu veröffentlichen sind. 

Wer ist betroffen?

Von den Änderungen sind Betriebe aus verschiedenen Bereichen betroffen. Neben den bereits erfassten klassischen Industriezweigen wie Energiewirtschaft, chemische Industrie, Metallverarbeitung oder große Abfallbehandlungsanlagen kommen durch die Erweiterung des Anwendungsbereichs weitere Branchen hinzu.

Neu hinzugekommen sind unter anderem:

  • Batterieproduktion in industriellem Maßstab
  • Bergbau und Mineralgewinnung
  • Erweiterte Bereiche der Lebensmittelverarbeitung
  • Bestimmte Textilveredlungsverfahren
  • Mehr Betriebe aus der Tierhaltung

Betroffen sind aber nicht nur die Anlagenbetreiber selbst. Auch Behörden müssen neue Überwachungsaufgaben übernehmen, Zertifizierer und Prüfer bekommen zusätzliche Arbeitsfelder, und Versicherungen müssen ihre Risikobewertungen anpassen.

Umsetzung in Deutschland

Die Umsetzung erfolgt über Anpassungen bestehender Gesetze und Verordnungen, insbesondere:

  • Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG): Klima- und Ressourcenschutz werden zur Pflicht. Betreiber genehmigungspflichtiger Anlagen müssen künftig neben dem klassischen Umweltschutz auch Dekarbonisierung und Ressourceneffizienz nachweisen. 
  • Bundesberggesetz (BBergG): Der industrielle Erzbergbau wird neu in den Anwendungsbereich aufgenommen.
  • Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG): Bestimmte Deponien und Abfallbehandlungsanlagen werden ebenfalls von der IED erfasst.
  • Wichtige Verordnungen:
  • 4. BImSchV: Regelt künftig auch neue Anlagenarten wie Batterieherstellung, Pyrolyse, Schmiedepressen und die Veredelung von Textilien. 
  • 9. BImSchV: Vereinfacht die Genehmigung modularer Anlagen.
  • 45. BImSchV (neu): Ergänzt die Betreiberpflichten für Umweltmanagementsysteme und enthält Vorgaben für die Prüfung gefährlicher Stoffe sowie die Erstellung anlagenbezogener Transformationspläne.

Die IED 2.0 markiert einen Schritt zu einer nachhaltigeren Industrie. Für deutsche Anlagenbetreiber kommt einiges auf sie zu: neue Pflichten, strengere Kontrollen und erstmals auch verbindliche Klimaziele. 

Wir werden uns in den kommenden Beiträgen weiterhin mit den Neuerungen beschäftigen und die möglichen Auswirkungen für Unternehmen darstellen.

FAQ

Keine offenen Fragen. Kein offenes Risiko.

Wie kann ich meine Daten löschen oder exportieren?

Nutzer können ihre Daten jederzeit anfordern, exportieren oder – im Rahmen gesetzlicher Vorgaben – löschen lassen. Kontaktieren Sie dazu unser Support-Team.

Welche Maßnahmen gibt es gegen Datenverlust?

Die Verfügbarkeit und Sicherheit Ihrer Daten sind uns besonders wichtig. Dennoch oder besser gesagt, genau aus diesem Grund sind wir auch auf den Fall einer Beschädigung oder Verlustes Ihrer Daten vorbereitet und können eine Wiederherstellung dieser mittels Backup Dateien durchführen

Gibt es ein Notfall- oder Wiederherstellungskonzept?

Ja. Wir verfügen über ein dokumentiertes Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Konzept, das regelmäßig überprüft und getestet wird.

Wie werden die Daten verschlüsselt?

Der gesamte Netzwerkverkehr zwischen Ihrem Gerät und unserem Server wird mittels TLS Verschlüsselung verschlüsselt. Dies erkennen Sie auch an dem Schlüsselsymbol in der Adresszeile Ihre Browsers. Gespeicherte Daten auf unserer Datenbank at rest sind mittels AES-256 Verschlüsselung verschlüsselt.

Erfüllt die Software die Anforderungen der DSGVO?

Ja. Die Software ist DSGVO-konform. Es besteht ein AV-Vertrag gemäß Art. 28 DSGVO, in dem alle relevanten Datenschutzmaßnahmen und die technisch-organisatorischen Maßnahmen geregelt sind.

Sind meine Daten durch Backups gesichert?

Die gesamte Datenbank wird auf Supabase täglich, meist kurz nach 0 Uhr, über Backups gesichert. Die Aufbewahrungsfrist beträgt mindestens 14 Tage.

Wo liegen die Daten?

Die Daten werden sicher in Rechenzentren von Amazon Web Services (AWS) innerhalb der Europäischen Union gespeichert. AWS erfüllt anerkannte Sicherheitszertifizierungen wie ISO 27001, SOC 2 u.a.

Wie sicher ist die Software?

Unsere Software erfüllt hohe Sicherheitsstandards. Die technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOMs) zur Datensicherheit finden Sie detailliert in unserem Auftragsverarbeitungsvertrag (AV-Vertrag).

Wie lange werden meine Daten aufbewahrt?

Wir speichern Ihre Daten nur so lange, wie es für den jeweiligen Zweck erforderlich ist oder gesetzliche Aufbewahrungspflichten bestehen.

Wer hat Zugriff auf meine Daten?

Nur autorisierte Mitarbeiter, die für die Erfüllung der Leistung zuständig sind, haben Zugriff.

Benötige ich viel Schulungsaufwand?

Nein. Dank intuitiver Bedienung, integriertem Onboarding und einem jederzeit verfügbaren Helpdesk können Sie direkt starten – ganz ohne aufwendige Schulungen.

Was unterscheidet das CMS Lite vom CMS Pro?

CMS Lite bildet die Grundlage Ihres Compliance-Management-Systems: Sie erhalten ein vollständiges, standortspezifisches Rechtskataster sowie automatische Updates zu relevanten Rechtsänderungen. CMS Pro geht einen entscheidenden Schritt weiter. Aus den relevanten Vorschriften werden konkrete Handlungsanforderungen abgeleitet, also genau das, was Ihr Unternehmen tun muss, z. B. Mitarbeiter unterweisen, technische Prüfungen durchführen, Beauftragte bestellen oder Meldungen erstatten. Für jede Handlungsanforderung können Sie direkt eine Compliance-Bewertung vornehmen und dokumentieren, wie die Anforderung erfüllt wird. Zudem lassen sich aus den Handlungsanforderungen Aufgaben erstellen, einzelnen Personen zuweisen und einmalig oder wiederkehrend nachverfolgen. So wird Compliance nicht nur dokumentiert, sondern aktiv umgesetzt.

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Was ist ein Compliance-Management-System?

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Was ist ein Rechtskataster?

Ein Rechtskataster ist eine systematische, vollständige und aktuelle Auflistung aller für ein Unternehmen relevanten Gesetze, Verordnungen und sonstigen rechtlichen Vorschriften. Es bildet die Grundlage, um rechtliche Anforderungen zu identifizieren und zu wissen, welche Regelwerke im eigenen Betrieb zu beachten sind.

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Ja. Unsere Lösung unterstützt Sie gezielt bei der Zertifizierung von Managementsystemen in den Bereichen Umwelt (ISO 14001), Arbeitsschutz (ISO 45001) und Energie (ISO 50001) sowie nach EMAS. Durch die laufend aktualisierten Rechtskataster und die praxisorientierte Aufbereitung von Rechtsänderungen erfüllen Sie die Anforderungen dieser Normen effizient und nachweisbar.

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Wie erleichtert mir CMS Lite meinen Arbeitsalltag als Nutzer?

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