Wie BImSchG, IED und Co. zusammenspielen

Wie BImSchG, IED und Co. zusammenspielen
Wer eine Industrieanlage betreibt, kennt das Problem: Überall lauern Vorschriften. EU-Richtlinien, Bundesgesetze, Länderverordnungen, behördliche Auflagen. Aber welche Regel gilt eigentlich wann? Und wie hängt das alles zusammen?
Die Hierarchie der Vorschriften
Um Vorschriften richtig einzuordnen, hilft ein hierarchisches Verständnis: EU-Vorgaben stehen über Bundesgesetzen, Bundesgesetze über Landesgesetzen, diese wiederum über lokalen Verordnungen oder branchenspezifischen Regelungen. Die Hierarchie zeigt, welche Vorschrift Vorrang hat, wie sie umgesetzt werden muss und welche Detailregelungen darunter fallen. Grundsätzlich gilt: Höherrangige Vorschriften setzen den Rahmen, darunterliegende ergänzen, konkretisieren oder spezifizieren diese Vorgaben.
Die Industrieemissions-Richtlinie: Die EU-Vorgabe
Die IED-Richtlinie legt einen Rahmen für alle EU-Mitgliedstaaten fest. Sie definiert Grenzwerte für Emissionen, Vorgaben zur Ressourcennutzung und Anforderungen an Umweltmanagement. Ziel ist es, Industrieanlagen umweltfreundlicher zu betreiben und die Belastung für Mensch und Umwelt zu reduzieren.
Als Herzstück des europäischen Industrieemissionsrechts gilt sie für große Industrieanlagen in verschiedenen Branchen: Energiewirtschaft, Metallerzeugung, Chemie, Abfallbehandlung, etc. Die IED-Richtlinie will, dass alle großen Industrieanlagen nach dem gleichen hohen Standard arbeiten. Egal ob in Deutschland, Frankreich oder Polen - die Anforderungen sind vergleichbar.
Was das für Sie bedeutet: Die IED ist wie ein Vertrag zwischen Europa und den Mitgliedstaaten. Europa sagt: "Diese Ziele müssen erreicht werden." Die Länder entscheiden: "So setzen wir das um." Als Anlagenbetreiber spüren Sie hauptsächlich die nationale Umsetzung, aber dahinter steht immer die europäische Logik.
Das BImSchG: Die deutsche Umsetzung
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz gibt es schon seit 1974. Es wurde über die Jahre immer wieder angepasst und erweitert. Heute ist es das deutsche Werkzeug zur Umsetzung europäischer Vorgaben (im Immissionsschutzrecht).
Das BImSchG schützt vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Wer Anlagen betreibt, die die Umwelt belasten können, braucht eine Genehmigung und muss bestimmte Anforderungen erfüllen.
Was das für Sie bedeutet: Als Unternehmer müssen Sie prüfen, ob Ihre Anlagen genehmigungspflichtig sind und welche Emissionsgrenzen einzuhalten sind. Das BImSchG legt die gesetzlichen Rahmenbedingungen fest, innerhalb derer Sie Ihre Anlagen planen, betreiben und überwachen müssen. Aber die konkreten technischen Anforderungen stehen in den Verordnungen.
Die BImSchV: Konkrete Regeln
Die BImSchV ergänzen das BImSchG und konkretisieren Pflichten für den Betrieb von Anlagen. Sie übersetzen die allgemeinen Grundsätze des BImSchG in handfeste, messbare Anforderungen durch branchenspezifische oder thematische Regelungen. So regelt etwa die 4. BImSchV Genehmigungsverfahren, die 13. BImSchV Großfeuerungsanlagen, die 31. BImSchV Lösemittelanlagen. Jede Verordnung ist auf ihren Bereich zugeschnitten.
Was das für Sie bedeutet: Sie müssen herausfinden, welche BImSchV für Ihre Anlage relevant ist und die Anforderungen der jeweiligen VO einhalten. Oft gelten auch mehrere gleichzeitig.
Technische Regeln
Neben den rechtlich verbindlichen Vorschriften gibt es eine Vielzahl technischer Normen, die Unternehmen im Immissionsschutz unterstützen. Technische Regeln und Standards setzen die Vorgaben von Gesetzen und Verordnungen in die Praxis um. Sie geben genau vor, wie Emissionen gemessen, begrenzt und kontrolliert werden müssen.
Was das für Sie bedeutet: Technische Regeln übersetzen die Gesetze in konkrete Praxisanforderungen. D.h., Sie erfahren, wie Emissionen gemessen, reduziert oder dokumentiert werden müssen.
BVT-Schlussfolgerungen: EU-Standards für die Praxis
Während die IED-Richtlinie nur den groben Rahmen vorgibt, werden die BAT-Schlussfolgerungen (Best Available Technique) sehr konkret. Sie definieren branchenspezifisch, was heute technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar ist.
Was das für Sie bedeutet: Ihre Anlagen sollten möglichst den aktuellen BVT-Standards entsprechen, um Emissionen zu minimieren und Genehmigungen sicher zu erhalten. Sie dienen als Orientierung für Investitionen, Modernisierungen und Betriebsabläufe.
Wie das alles zusammenwirkt
In der Praxis bilden Gesetze, EU-Richtlinien, Verordnungen und technische Regeln ein abgestimmtes System. Das BImSchG liefert die gesetzliche Grundlage, die IED sorgt für europaweit einheitliche Mindeststandards, und technische Regeln wie TA Luft und TA Lärm setzen diese Vorgaben konkret um. Für Unternehmen bedeutet das: Bei der Planung und beim Betrieb einer Anlage müssen alle Ebenen berücksichtigt werden. Nur wer die Vorschriften systematisch verknüpft, erkennt den Handlungsbedarf rechtzeitig, stellt die Einhaltung der Grenzwerte sicher und vermeidet Risiken. Auf diese Weise wirkt das gesamte Regelwerk zusammen, um sowohl den gesetzlichen Vorgaben als auch den praktischen Anforderungen gerecht zu werden.
Eine Industrieanlage berührt meist mehrere Rechtsbereiche gleichzeitig, etwa Luftreinhaltung, Abwasser, Energieeinsatz und Abfallmanagement. So muss der Anlagenbetreiber nicht nur Emissionsgrenzwerte einhalten, sondern gleichzeitig Vorschriften zu Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Sicherheitsanforderungen berücksichtigen.
Fazit: Komplex, aber beherrschbar
Das deutsche Industrieemissionsrecht ist komplex, aber es folgt Regeln. Wer die Grundstruktur versteht und systematisch vorgeht, kann auch komplizierte Situationen meistern.
Das Wichtigste: Behalten Sie den Überblick über die für Sie relevanten Vorschriften.
Keine offenen Fragen. Kein offenes Risiko.
Nutzer können ihre Daten jederzeit anfordern, exportieren oder – im Rahmen gesetzlicher Vorgaben – löschen lassen. Kontaktieren Sie dazu unser Support-Team.
Die Verfügbarkeit und Sicherheit Ihrer Daten sind uns besonders wichtig. Dennoch oder besser gesagt, genau aus diesem Grund sind wir auch auf den Fall einer Beschädigung oder Verlustes Ihrer Daten vorbereitet und können eine Wiederherstellung dieser mittels Backup Dateien durchführen
Ja. Wir verfügen über ein dokumentiertes Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Konzept, das regelmäßig überprüft und getestet wird.
Der gesamte Netzwerkverkehr zwischen Ihrem Gerät und unserem Server wird mittels TLS Verschlüsselung verschlüsselt. Dies erkennen Sie auch an dem Schlüsselsymbol in der Adresszeile Ihre Browsers. Gespeicherte Daten auf unserer Datenbank at rest sind mittels AES-256 Verschlüsselung verschlüsselt.
Ja. Die Software ist DSGVO-konform. Es besteht ein AV-Vertrag gemäß Art. 28 DSGVO, in dem alle relevanten Datenschutzmaßnahmen und die technisch-organisatorischen Maßnahmen geregelt sind.
Die gesamte Datenbank wird auf Supabase täglich, meist kurz nach 0 Uhr, über Backups gesichert. Die Aufbewahrungsfrist beträgt mindestens 14 Tage.
Die Daten werden sicher in Rechenzentren von Amazon Web Services (AWS) innerhalb der Europäischen Union gespeichert. AWS erfüllt anerkannte Sicherheitszertifizierungen wie ISO 27001, SOC 2 u.a.
Unsere Software erfüllt hohe Sicherheitsstandards. Die technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOMs) zur Datensicherheit finden Sie detailliert in unserem Auftragsverarbeitungsvertrag (AV-Vertrag).
Wir speichern Ihre Daten nur so lange, wie es für den jeweiligen Zweck erforderlich ist oder gesetzliche Aufbewahrungspflichten bestehen.
Nur autorisierte Mitarbeiter, die für die Erfüllung der Leistung zuständig sind, haben Zugriff.
Nein. Dank intuitiver Bedienung, integriertem Onboarding und einem jederzeit verfügbaren Helpdesk können Sie direkt starten – ganz ohne aufwendige Schulungen.
CMS Lite bildet die Grundlage Ihres Compliance-Management-Systems: Sie erhalten ein vollständiges, standortspezifisches Rechtskataster sowie automatische Updates zu relevanten Rechtsänderungen. CMS Pro geht einen entscheidenden Schritt weiter. Aus den relevanten Vorschriften werden konkrete Handlungsanforderungen abgeleitet, also genau das, was Ihr Unternehmen tun muss, z. B. Mitarbeiter unterweisen, technische Prüfungen durchführen, Beauftragte bestellen oder Meldungen erstatten. Für jede Handlungsanforderung können Sie direkt eine Compliance-Bewertung vornehmen und dokumentieren, wie die Anforderung erfüllt wird. Zudem lassen sich aus den Handlungsanforderungen Aufgaben erstellen, einzelnen Personen zuweisen und einmalig oder wiederkehrend nachverfolgen. So wird Compliance nicht nur dokumentiert, sondern aktiv umgesetzt.
CMS Lite erstellt für Ihr Unternehmen ein individuelles, standortspezifisches Rechtskataster. Grundlage ist ein themenbezogener Fragenkatalog, mit dem gezielt alle für Ihren Standort relevanten Vorschriften ermittelt werden. Zusätzlich erhalten Sie – wie im CMS News beschrieben – automatisch alle relevanten Rechtsänderungen, damit Ihr Rechtskataster stets aktuell bleibt.
Mit CMS News bleiben Sie jederzeit über alle relevanten Rechtsänderungen von EU, Bund und Ländern informiert. Die Änderungen werden automatisch in Ihrem System angezeigt und können von Ihnen bewertet werden, um gezielt auf die für Ihr Unternehmen wichtigen Themen zu reagieren. Jede Änderung wird leicht verständlich erklärt und mit einer klaren Handlungsempfehlung ergänzt, sodass Sie sofort erkennen, ob Handlungsbedarf besteht.
Die Vorteile von Moduly Solutions auf einen Blick: - Immer aktuell, minimaler Aufwand: Ihr Rechtskataster wird automatisch gepflegt. Rechtsänderungen bereiten wir verständlich und praxisorientiert auf, ohne dass Sie selbst recherchieren müssen. - Volle Transparenz und Kontrolle: Sie sehen jederzeit, wie Ihr Unternehmen in Sachen Compliance dasteht. Die intuitive Bedienung erleichtert allen Verantwortlichen die Arbeit. - Expertise aus Deutschland: Wir kennen die komplexen EHS-Anforderungen und bereiten rechtliche Inhalte klar, verständlich und praxisnah auf. - Flexibel erweiterbar: Starten Sie mit der CMS Lite Version und wechseln Sie bei Bedarf jederzeit auf die umfassende CMS Pro Version, um wachsende Anforderungen abzudecken.
Ein Compliance-Management-System (CMS) ist das dokumentierte Gesamtsystem eines Unternehmens zur Sicherstellung der Einhaltung aller relevanten gesetzlichen, behördlichen und internen Anforderungen. Es umfasst die Ermittlung der geltenden Vorschriften (z.B. über ein Rechtskataster), die Ableitung konkreter Handlungsanforderungen, die regelmäßige Überprüfung der Umsetzung sowie die Dokumentation und kontinuierliche Verbesserung. Ziel ist es, Rechtsverstöße wirksam zu verhindern, Risiken zu minimieren und die Einhaltung von Standards und Zertifizierungen nachhaltig sicherzustellen.
Ein Rechtskataster ist eine systematische, vollständige und aktuelle Auflistung aller für ein Unternehmen relevanten Gesetze, Verordnungen und sonstigen rechtlichen Vorschriften. Es bildet die Grundlage, um rechtliche Anforderungen zu identifizieren und zu wissen, welche Regelwerke im eigenen Betrieb zu beachten sind.
Ja. Unsere Lösung unterstützt Sie gezielt bei der Zertifizierung von Managementsystemen in den Bereichen Umwelt (ISO 14001), Arbeitsschutz (ISO 45001) und Energie (ISO 50001) sowie nach EMAS. Durch die laufend aktualisierten Rechtskataster und die praxisorientierte Aufbereitung von Rechtsänderungen erfüllen Sie die Anforderungen dieser Normen effizient und nachweisbar.
Moduly ist sofort einsatzbereit: Dank automatisiertem Onboarding können Sie direkt starten, auch kurzfristig vor einem Audit oder einer Zertifizierung. Unsere Inhalte sind speziell für Praktiker entwickelt. Komplexe Rechtsvorgaben werden leicht verständlich dargestellt und mit klaren Handlungsempfehlungen ergänzt, sodass auch Nicht-Juristen sicher damit arbeiten können. Sie erhalten alles in einer Lösung: Compliance-Management und internes Projektmanagement in einer Software, um Ihre Vorschriften effizient umzusetzen. Durch die Zusammenarbeit mit umwelt-online haben Sie direkten Zugriff auf die Volltexte aller relevanten Vorschriften und profitieren von einer stets aktuellen, zuverlässigen Rechtsdatenbank.
Dank automatisierter Prozesse und stets aktueller Daten können Sie bei Betriebsänderungen oder neuen gesetzlichen Vorgaben sofort reagieren. Transparent, aktuell und rechtskonform. Änderungen im Fragenkatalog oder in den relevanten Vorschriften werden unmittelbar berücksichtigt, Rechtsänderungen kontinuierlich eingespielt und abrufbar gehalten. Alle wichtigen Informationen wie Rechtskataster, Rechtsnews und Genehmigungen finden Sie zentral in einer Software. Die klare Verknüpfung zwischen Vorschriften und Maßnahmen macht Ihren Compliance-Status jederzeit nachvollziehbar.
Hast du noch weitere Fragen?
Kontaktieren Sie uns gerne – wir beantworten Ihre Fragen persönlich.
